1. Mai - Demonstration und Brückenfest in Frankfurt (Oder), Maigrüße aus Eisenhüttenstadt
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- Kategorie: Berlin-Brandenburg
- Veröffentlicht am Montag, 15. Mai 2023 07:45
- Geschrieben von LO Berlin-Brandenburg
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Mit Aurora Gruß in den Mai
Mit unserem Maiaufruf „1. Mai - Kampftag für Brot und Frieden“ welcher die Forderungen nach Beendigung des Krieges in der Ukraine und der kriegerischen Außenpolitik der BRD, sowie der Nutzung aller bereitgestellten Rüstungsmilliarden für soziale Zwecke des Volkes beinhaltete, organisierte unsere Regionalorganisation die diesjährige und traditionelle Maidemonstration der internationalen Arbeiterklasse in Frankfurt (Oder).
Dem Demonstrationsaufruf folgten 18 langjährige Frankfurter Genossen, Mitstreiter und Freunde aus der DKP, der VVN-BdA, dem SODI, der Partei DIE LINKE sowie der Eisenbahngewerkschaft EVG. Leider vermochten wir es nicht, noch mehr Teilnehmer aus den Reihen der „linken“ Parteien und Organisationen der Stadt, sowie aus den Gewerkschaften des DGB Stadtverband zu mobilisieren. Daher müssen wir für das nächste Jahr neue Wege suchen, um eine höhere Beteiligung an der Mai Demo zu erreichen. Die Genossin Heidi Zeidler von der Eisenbahngewerkschaft EVG hielt die diesjährige Eröffnungsrede, in der sie davon sprach, dass die revolutionäre Kraft der Arbeiterklasse nur aus ihr selbst heraus entstehen kann und diese Kraft für die anstehenden Klassenkämpfe zu gebrauchen, wieder neu zu erlernen sei.
Im Anschluss überbrachte Genosse Röstel Grüße von Ute Netzel aus Limburg und zeigte den Anwesenden die sowjetische Schiffsflagge des Panzerkreuzer „Aurora“, welche sie einst vom Kommandanten des berühmten Panzerkreuzers überreicht bekommen hatte und ihrem Wunsch entsprechend auf der Frankfurter Mai-Demo nun mitgeführt wurde.
Die Mai-Demonstration setzte sich mit dem Arbeiterlied „Wann wir schreiten Seit an Seit“ in Bewegung und wurde von weiteren Liedern der Arbeiterklasse, die von Ernst Busch, dem Oktoberklub und Perry Friedmann gesungen wurden, begleitet. Einige Teilnehmer sangen auch begeistert diese bis zum Ende der Demonstration mit. Auch gab es während des Marsches hin und wieder von Autofahrern und Frankfurter Bürgern positive Daumen hoch Gesten. Vor dem Gelände des Brückenfestes an der Oder, am Holzmarkt, endete unsere nun zweite Mai-Demonstration mit abschließenden Gesprächen und der Feststellung, dass sie weiterhin ein wichtiges Kampfmittel des 1. Mai ist. Mit ihr werden die berechtigten Forderungen der werktätigen Menschen in das öffentliche Bewusstsein getragen, sowie die Solidarität zu den vielen anderen kämpfenden Genossen in anderen Städten und Ländern bekundet. In diesem Sinne wurde dann auch von allen versprochen, im nächsten Jahr einen neuen Teilnehmer mitzubringen.
Auf dem Brückenfest, das in diesem Jahr kleiner ausfiel als im Vorjahr, warb der DGB mit dem Motto „ungebrochen solidarisch“ für sich und seinen Mitgliedsgewerkschaften und war damit ganz und gar nicht auf der Höhe der Zeit. Denn kurz vor dem 1. Mai wurden alle streikbereiten und hoch motivierten ver.di Mitglieder im öffentlichen Dienst mit der Annahme des Schlichterspruchs in den Tarifverhandlungen von ihrer Gewerkschaft erneut und zugunsten des Kapitals im Stich gelassen. Gewerkschaftliche Solidarität endet eben dort, wo die sogenannte Sozialpartnerschaft anfängt. Viele neu gewonnene Mitglieder werden wohl somit ver.di wieder den Rücken kehren.
Auch wir haben uns am Brückenfest mit einem Informationsstand beteiligt, den wir uns mit dem Rotfuchs teilten.Dadurch war es uns möglich, viele interessante Gespräche mit den Besuchern zu führen, wobei natürlich der Ukraine-Krieg das bestimmende Thema war. Zu diesem Krieg gab es viele Fragen an uns und unsere Antworten riefen bei den Gesprächspartnern gleichermaßen Unverständnis als auch Zustimmung hervor. Von den selbst gedruckten Heften aus der roten Schriftenreihe unserer Partei und den georderten "offensiv-Hefte" vom Genossen Flegel konnten wir erfreulich einige Exemplare verkaufen. Nicht so gut lief es hingegen mit den Zeitungen und so haben wir nur die Hälfte der angeforderten DRF verkaufen können.
Dennoch waren wir sehr zufrieden, was wir mit den wenigen Mitteln auf die Beine gestellt haben.
Mit kommunistischen Grüßen aus Frankfurt (Oder), Jens
Rede der Genossin Heidi Zeidler
Liebe Freunde und Genossen,
wir beginnen den 1. Mai 2023 an dieser Stelle als Kampftag der internationalen Arbeiterklasse. Wir ehren und gedenken hier am Denkmal, die Opfer des Faschismus in Frankfurt(Oder). Stellvertretend für alle Verfolgten, gefolterten und Ermordeten, möchte ich den Gewerkschafter Max Hannemann und seine Frau nennen. Sie waren Betriebsratsmitglieder und Kommunisten. Für Max Hannemann konnten wir mit seinem Sohn Konrad eine Straße in Frankfurt(Oder) Anfang der 90er Jahre benennen lassen. Ich erinnere deshalb gerade an diese Gewerkschafter, weil sie und meine Eltern die Grundlage meines Handelns sind.
Mich einzusetzen für starke Gewerkschaften: „kämpferische, solidarische, durchsetzungsfähige und in erster Linie für Frieden einstehende „. Es geht mir deshalb darum, meine Erfahrungen als Gewerkschafterin in Gesprächen mit den heutigen Gewerkschaftsmitgliedern und Nichtmitgliedern an sie heranzutragen und dazu möchte ich Euch Anwesende auch aufrufen, es zu tun.
Die Kraft der Arbeiterklasse entsteht von unten! Aber diese Kraft muss „neu auch in Frankfurt (Oder) erlernt werden“. Es ist in den 8 DGB Gewerkschaften und dem DGB erkannt worden, dass es ein Fehler war, die politische Bildung zu vernachlässigen. Es wurden verstärkt die Mitglieder in den Betriebsräten und Personalräten und finanziert vom Arbeitgeber für Seminare geworben.
Nach 30 Jahren ist erstmals in diesem Jahr ein Erstarken der Streikbereitschaft zu erkennen. Auch das gemeinsame Streiken der EVG (Eisenbahnergewerkschaft) mit der Gewerkschaft ver.di zu organisieren, war von den verantwortlichen Gewerkschaftsführern in den jeweiligen Org. – Strukturen nicht einfach.
Ja, Tarifverhandlungen haben noch nicht das Ergebnis gebracht, oder wurden abgebrochen. Es wurden nicht die Forderungen der Mitglieder erreicht bzw. auf die gewohnte “Schlichterebene“ geschoben. Es ist die Stärke der kapitalistischen Klasse international, die gebrochen werden muss! Dazu braucht es Mitglieder in den Gewerkschaften, um ja, … so sehe ich den Sinn des Aufrufs der DGB – Gewerkschaften: „ungebrochen – solidarisch“ als Kampfansage zu verwirklichen!
Danke für Euer zuhören!
... und herzliche Maigrüße aus Eisenhüttenstadt
Herzliche Maigrüße sandten uns auch unsere Genossen aus Eisenhüttenstadt.