Das ist Dein Auftrag, Kommunist
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- Kategorie: Partei
- Veröffentlicht am Samstag, 27. April 2019 12:20
- Geschrieben von estro
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Im Februar 1979 wurden Claus Hammels ÜBERLEGUNGEN ZU FELIKS D. von Hans-Peter Minetti zum ersten Mal nach der Uraufführung in Rostock im Fernsehen der DDR vorgetragen. Der Abschnitt DAS IST DEIN AUFTRAG, KOMMUNIST enthält fünf Kapitel aus dieser Porträtskizze über Feliks Edmundowitsch Dzierzynski. Sie wurden vom Autor ausgewählt und entsprechend dem Titel ergänzt. Am Vergleich mit der Persönlichkeit des großen Revolutionärs und Kampfgefährten Lenins werden Fragen zu Aufgaben und Haltungen der Kommunisten in der DDR - aber nicht nur in ihr – beantwortet. Über die, unter Berücksichtigung inzwischen eingetretener Veränderungen, neu nachzudenken sich lohnen könnte.
I.
Freundliches Land. Erfüllter Traum. Heimat Republik. Das ist auch euer Sieg. Ihr guten Kämpfer in den frühen Tagen. Laßt uns euch feiern. Uns, eure Erben, DENN ES IST VOLLBRACHT. Es ist vollbracht? Sind unsere Aufgaben kleiner geworden? Unsere Gegner friedfertiger? Die Gefechte vorüber? Die GENÜSSE Forderung des Tages? Wir wissen, so ist es nicht. Aber großer Wert wird auf pünktlichen Feierabend gelegt. Gesundheitsbewußt wird der Inhaber eines Attestes genannt. Äußerstens von Reserven wird gesprochen, wenn Egoismus, Faulheit und Gleichgültigkeit gemeint sind. Daß einer ZEITGENOSSE der Partei ist (das heißt er existiert gleichzeitig mit ihr) genügt manchem zu glauben er sei GENOSSE. In der Partei zu sein ist ein PRIVILEG. Es ist vorteilhaft einer Partei anzugehören, die in der Führung öffentlicher Angelegenheiten die Macht hat. Du willst ein Grundstück erwerben? Sprich mal mit dem oder dem, ich vermittle das. Baumaterial wird geregelt, daß du ein Auto brauchst ist klar. Kriegst eine Bescheinigung. Soldat auf Zeit paßt deinem Sohn schlecht in den Kram? Ich erkundige mich, was sich machen läßt. Deine Tochter hätte kein Anrecht auf einen Studienplatz? Wegen ihrer nicht so erheblichen Leistungen? Ich kümmere mich darum. Und auch sonst. Warum sollst du in der Partei sein wenn du nichts davon hast? Wozu an der Macht beteiligt sein angeblich, wenn sie dir nicht nützt? Ich mach das schon.
In der Partei zu sein IST ein Privileg. Du hast das Vorrecht mit den Arbeiten betraut zu werden die am schwersten sind, im Kampf dort zu stehen wo die geringste Deckung ist, über Brücken zu gehen bevor ihre Festigkeit geprüft werden konnte, aufrichtig sein zu müssen wenn eine Lüge oder eine Ausrede bequemer wäre.
In der Partei zu sein bedeutet, daß es für dich keine Stimmenthaltung mehr gibt. Nur noch ja oder nein. In der Partei zu sein bedeutet, du mußt sie verlassen wenn sie sich auf dich nicht mehr verlassen kann. Dein Privileg ist der Mangel an freien Stunden, ein Höchstmaß an Pflichten, Verantwortung über Verantwortung.
Es ist bei allem davon auszugehen, daß wir auf dem richtigen Weg sind. Das sagt nichts,
Erstens: über seine Länge
Zweitens: über seine Beschaffenheit
Drittens: über Gefälle und Steigungen in seinem Verlauf
Viertens: über die Gegenden durch die er führt
Fünftens: über die Ablenkungen die uns von ihm fortlocken möchten
Sechstens: über Abgründe die zu überbrücken sein werden
Siebentens: über Gebirge durch die wir uns hindurchschlagen müssen
Achtens: über Gewässer die wir zu überwinden haben
Neuntens: über Sümpfe
Zehntens: über alles Mögliche und Unmögliche dessen Natur, aber auch allein dessen Schein geeignet sein könnten, manchen die Richtigkeit des Wegs überhaupt in Frage stellen zu lassen.
Wir sind Menschen. Uns ist Furcht erlaubt. Uns ist auch erlaubt uns am Weg anzusiedeln, ein Haus zu bauen, ganze Städte, und aus dem Fenster zu blicken auf die die weitergehen und über sie zu witzeln oder uns zu verstecken hinter den Gardinen wenn sie vorübergehen, weil sie uns sehen könnten und fragen warum wir nicht mitgehen. Das ist uns erlaubt. Es ist trotz allem davon auszugehen, daß der Weg richtig ist. Du willst in die Partei? In welche? (Als ob wir nur die eine hätten) Also in die, die den Ton angibt. Jung genug bist du ja. Nicht, daß wir nicht auch Vierzigjährige aufnähmen oder überhaupt reife Menschen, die als Bürgschaft Erfahrung und Erkenntnis beibringen, die es sich verdammt überlegt haben ob sie den Schritt tun. Denn ein Schritt ist es immerhin. Deine Jugend wird ihn dir jedenfalls erleichtern. Natürlich wirst du mit einem Parteiauftrag rechnen müssen, nichts Schlimmes, du schaffst es schon. Wir lassen dich was erledigen, das du sowieso zu erledigen haben würdest. Prüfungen wirst du weiter nicht ausgesetzt sein. Eine Gefährdung deiner Person ist nicht zu befürchten. Die Partei ist nicht illegal. Halt dich mit Weibergeschichten zurück, komm nüchtern zur Arbeit, qualifiziere dich ein bißchen und bleib nicht auf der Strecke mit Beiträgen, rechne deinen Mehrverdienst ab. Das verlangt das Statut. Übrigens ist es eine Ehre. Hast du Paßbilder? Die Aufnahmegebühr ist eine Mark. Es ist gut daß Parteiaufnahmen stattfinden können im schönsten Saal der Stadt, daß sie hier nicht mehr stattfinden müssen in der verdunkelten Wohnküche eines zuverlässigen Kommunisten oder unter freiem Himmel, im Schutz eines Maisfelds, über den Köpfen die Granaten faschistischer Artillerie und mit der Möglichkeit vor Augen, daß du in der nächsten Stunde tot bist. Es ist gut, daß die Partei die Macht hat (Und nicht darauf kommt es an ob du jung bist oder alt, sondern daß du entschlossen bist, ohne Nebenabsichten ein Teil dieser Macht zu sein) Aber geh nicht in die Partei wie in ein Geschäft, das für seine niedrigen Preise berühmt ist. Geh nicht in die Partei weil es üblich ist und ohne Risiko. Geh nicht in die Partei aus demselben Grund, aus dem du eine Lebensversicherung abschließt. Geh nicht in die Partei um in gemutmaßte Geheimnisse ein geweiht zu werden, die in ihren Versammlungen eine Rolle spielen. Geh nicht in die Partei weil sie ein feiner Haufen ist, lauter Kumpels die untereinander Genosse sagen und ihren Generalsekretär duzen (Das Parteidokument ist keine Aktie deren Wert steigt oder fällt, je nach der Konjunktur). Rechne damit, wenn du aufgenommen werden willst, daß du Immer noch an die Wand gestellt werden kannst dafür. Sing nicht: „Auf zum letzten Gefecht“ ohne daran zu denken, daß es noch aussteht. Die Internationale erkämpft das Menschenrecht. Halte das nicht lediglich für eine Verszeile in dem Lied mit dem gewöhnlich Kundgebungen schließen, und dann nichts wie weg nach Hause, wo die Parteilosen längst sind. Und du hast das Opfer gebracht, zwei Stunden länger im Betrieb zu bleiben Und das war’s dann auch schon.
Das war deine Genossenpflicht, die du ohne allzulaut zu murren erfülltest und eigentlich erwartest du ein Lob, einen ganz kleinen Orden für deine intensive Anwesenheit (Dies betrifft die Versammlungen, aber darin erschöpft sich nicht: die Partei und was die Parteilosen anlangt. Vergiß nicht, es hat schon immer parteilose Bolschewiken gegeben. Sieh also weder hinab noch wenn dir so ist, neidvoll hinauf zu ihnen. Sieh was sie TUN für das mit ihnen Verabredete).
Geh vielleicht lieber nicht in die Partei. Sie ist voller Risiko. Du zahlst drauf. Zwar gehört es für den und jenen zum guten Ton ihr beizutreten, aber du bist doch für das Besondere. Mit einer Lebensversicherung hat sie nichts gemein und Geheimnisse sind da nicht zu holen. Das Programm ist ja öffentlich. Und daß sie ein feiner Haufen sei, lauter Kumpels, weißt du ich weiß nicht, es käme auf eine Probe an. Du müßtest jeden einzelnen, jeden für sich und dann wieder alle zusammen, Belastungen aussetzen und zwar hinsichtlich ihrer Zuverlässigkeit, ihrer Standhaftigkeit, ihrer Opferbereitschaft, ihrer Solidarität, ihres Muts, ihrer Ausdauer, ihrer Unfähigkeit zum Verrat. Aber ebendiese Belastungen sollen möglichst vermieden werden. Nicht aus Furcht vor niederschmetternden Resultaten, sondern weil sie so ausdrücklich nur im offenen Kampf denkbar sind. Im Krieg, und den will die Partei nicht. Das ist eine ihrer Hauptaufgaben. Andererseits: Ist offener Kampf nur Krieg? Ist nicht die größte Belastung: der Alltag? Die hohe Kunst dich als Kämpfer zu fühlen auf dem Weg zur Arbeit, während der Arbeit und als Gewinner einer Schlacht, wenn die Leistung deiner Schicht abgerechnet wird. Und ihr habt nicht schlecht abgeschnitten (Auch für die eigene Tasche nicht).
Aber wichtiger noch: Ihr habt die Ehre der Klasse verteidigt. Es muß euch kein Ausbeuter treten. Es muß keine Angst um den Arbeitsplatz euch treiben. Es muß niemand euch vor seinen Karren spannen damit ihr wißt, was ihr zu tun habt. Ihr erfüllt den EIGENEN AUFTRAG. Und Genosse sein heißt: Du hast freie Hand bei der Urbarmachung des Lebens.
II.
Wie so behaglich unser Leben doch ist. Belehrt werde ich, daß der Gegner nun feinere Methoden habe, ästhetisch gebildete Ratgeber versichern mir Faschisten und Konterrevolutionäre hätten ja gewissermaßen auch eine Entwicklung genommen, sozusagen zu Höherem. Gut, vielleicht nicht in Chile und Uruguay, ganz bestimmt auch in Afrika nicht oder in Asien. Aber in Europa, nicht wahr. Viel fehlt nicht und sie reden mir ein: Es gibt einen Eurofaschismus, eine Eurokonterrevolution, Eurobrandstifter, also alles mehr kultiviert. Wenn überhaupt, so jedenfalls wie der kleine Moritz sich das vorstellt (was heißen soll wie ICH es mir vorstelle). So direkt und primitiv So humorlos und unintelligent. Ach nein, diesen Satz schreibt Tucholsky am 21. September 1933 aus Schweden (Europa):
„Bürger glauben nie an Greuel – sie haben keine Phantasie“. Dümmster der Aberglauben, daß nicht im entscheidenden Augenblick der lustige Europäer, der kultivierte, der dir in liebenswürdiger Offenheit bereits mitgeteilt hat er wolle dein Hab und Gut, Land und Leute, diesen ganzen Sozialismus an sich bringen und zeigst du kein Entgegenkommen, liquidiert er dich, erledigt dich einfach so, direkt und primitiv, humorlos und unintelligent. Wenn mit Kommunisten das gemacht wird was Antikommunisten bis heute mit Kommunisten machen und wir wissen, ein Verdacht genügt (Armut genügt auch, Arbeitslosigkeit, eine andere Hautfarbe, eine andere Religion, Intelligenz, spielende Kinder und so weiter: alles Kommunismus). Wenn das mit Kommunisten gemacht wird, was Antikommunisten nachgerade machen MÜSSEN, dann MÜSSEN Kommunisten - ob sie wollen oder nicht - das mit Antikommunisten machen, was SIE mit ihnen machen müssen. Das ist ihnen die Macht, den Einfluß, die Verbindungen, den Mut der Verzweiflung zu nehmen. SO UND NICHT ANDERS [...]
Wir können den Mund füllen mit Redensarten, weil er uns nicht überquillt von Blut aus durchschossener Lunge. DAS IST JETZT WIE VORDEM SO, daß Kommunisten die Zunge herausgerissen wird, die Ohren abgeschnitten, die Augen ausgestochen werden, Finger und Zehen gebrochen, die Haut abgezogen, das Geschlecht - je nachdem - bearbeitet wird.
Das Geschäft betreiben eben jetzt, während hiervon die Rede ist, die Kommunistenfresser nicht anders als 1917. UND DEM IST ZU BEGEGNEN. Diese EINE Sekunde im Weltgeschehn, wo EINER EINEN Schritt über das ihm möglich erscheinende hinausgehen muß, das Erreichte zu garantieren, seinen Bestand zu sichern.
Auch das Richtige muß doch wohl gerechtfertigt werden und nicht immer ist einer zur Hand der das für dich besorgt. Es gibt Augenblicke, da rechnet jeder mit dir, da darfst du nicht sterben, da darfst du nicht einmal schlafen, da kann dein Versagen zehn verlorene Jahre bedeuten oder mehr oder weniger, meistens mehr. Eine Partei in der jeder sich auf den andern verläßt ist nichts wenn du nicht davon ausgehst, daß DU das bist auf den sich die andern verlassen.
III.
ERKÄMPFT DAS MENSCHENRECHT!
Wir wissen, unter der Flagge MENSCH segelt allerlei. Auch in der grundsätzlich sozialistischen Ordnung die unser Hinterland ist. Unsere unwiderrufliche Befindlichkeit sind wir einigermaßen durchwachsen. Was den Menschen anbetrifft, es wird auch bei uns noch gestohlen, gelogen, demoliert, betrogen, geschoben, intrigiert, Feuer gelegt, umgebracht, vernachlässigt, vergewaltigt, verleugnet, denunziert, geheuchelt, eingeglättet, vertuscht, aufgebauscht, auf den Strich gegangen, gesoffen, geprügelt. Und in stillen Winkeln blüht zart Korruption. Dies und anderes, lauter Kennzeichen, Kainsmale dessen, das überwunden werden muß, das aber Gelegenheit hatte in Jahrhunderten zu dem zu werden was sehr nachsichtige, geduldige und lebenspraktische Naturen gern DAS MENSCHLICHE nennen.
Nun wäre da wohl zwischen den einzelnen Posten zu unterscheiden (auch zwischen dem was auf eigenem Mist gewachsen und dem was eingeschleppt ist), zwischen kalkuliertem Verbrechen, Fahrlässigkeit, Dummheit, Eifer des Mitläufers, Mutwillen und Feigheit. Es gibt so viele Ursachen und Anlässe kein Musterknabe zu sein und DAS MENSCHLICHE für irgendeine Schweinerei in Anspruch zu nehmen. Zugegeben, eine Liste von Untugenden ist kein erfreulicher Anblick, doch glaubt mir, ein Verzeichnis nur von schönsten Eigenschaften als den ausschließlichen Merkmalen der Befreiten ist beinah noch weniger als fadeste Poesie. Wie sollte denn auch dort in sechzig, hier in dreißig Jahren alles getilgt sein können was seit der ersten Erschaffung der Welt in aller Ruhe, kaum irritiert durch mehrere dutzend Heilslehren, tausende Reformversuche und eine Handvoll reiner Toren zur Unzeit als Mittel zur Verteidigung der menschlichen Existenz Gewohnheit wurde?
Die Liste der Untugenden wird geringer werden von Generation zu Generation. Nicht indem wir die Posten zu kosmetischem Zweck willkürlich streichen, vielmehr indem wir beharrlich ihre Untauglichkeit für das Fortkommen des Menschen nachweisen, bei uns und anderswo.
Diese Sätze stehen in den Parteidokumenten der Kommunisten von Uruguay:
„Wir sind weder eine Sekte noch eine ausgewählte Gruppe von Verschwörern. Wir sind von der Arbeiterklasse und dem Volk hervorgebracht worden, und daher sind wir ganz gewöhnliche Menschen, einfach und bescheiden. Wir lieben Brot und Wein, die Freuden des Lebens, Frauen und Kinder, den Frieden und den treuen Freund, Gitarren und Lieder, Sterne und Blumen. Wir sind weder verbittert noch entartet, noch Menschen, die das Leben in den engen Rahmen der Phraseologie zwängen, wie das früher die chinesischen Frauen mit ihren Füßen in den Schnürschuhen taten. Unser Lehrer Marx griff den Ausspruch des Terentius „NICHTS MENSCHLICHES IST MIR FREMD“ auf und machte ihn zu seiner Maxime. Und gerade deswegen verstehen wir den großen Lenin, unseren Lehrer, den menschlichsten der Menschen, der Beethovens Appassionata liebte, zugleich aber das Schiff der Revolution sicher steuerte und dem Feind gegenüber unbeugsam war. Aus dem gleichen Grund zollen wir dem unauffälligen Heroismus der revolutionären Alltagsarbeit Achtung und fürchten nicht, bei ihrer Erfüllung Folterungen, Kugeln und den Tod hinnehmen zu müssen.“
DAS ist DAS MENSCHLICHE:
Das Leben zu lieben, zu Freundlichkeit fähig zu sein, zu Güte, zu Zorn, zu Gerechtigkeit, zu Trauer, zu Frieden, zum Kampf.
Aber auch dies:
Daß Freundlichkeit, Güte und Zorn eine Richtung haben, der Kampf ein Ziel, das Leben mithin einen bestimmten Sinn. Daß Trauer mich nicht lähmt,.der Frieden mich nicht sorglos macht und daß die Gerechtigkeit der Kommunismus ist
ERKÄMPFT DAS MENSCHENRECHT!
Wir wissen, das Menschenrecht, das gute Recht auf das Menschliche das alle Rechte einschließt, außer dem einen nämlich: Die bürgerlich-kapitalistische Verhunzung der Menschenrechte für Recht zu halten, hat mit der Oktoberrevolution seine einzige, seine historische, seine endgültige, seine reale Chance wahrgenommen. Die Arbeitermassen und die Dorfarmen Rußlands taten - geführt von den Kommunisten - den entscheidenden Schritt zur zweiten Erschaffung der Welt, das Freiheitsverständnis der Besitzenden in der auf uns überkommenen Welt.
Der Weltbesitzer hat begreiflicherweise nicht ausgereicht das EXPERIMENT zuzulassen - angeblich davon durchdrungen daß die AFFÄRE über kurz oder lang sich totlaufen würde - boten sie indessen äußerste Gewalt auf, von Anfang an bis heute, sie abzuwürgen. Denn klar und nüchtern, wie Rechner sind, sahen sie: DAS verkraften wir nie, wenn wir DAS nicht in den Griff kriegen sind wir geliefert. Es ist ihnen in sechzig Jahren nicht gelungen.
Übrigens, wenn wir Zeugnisse benötigten dafür, daß es seine Richtigkeit hat mit uns: Hier In Gestalt der an Höhe mit NICHTS vergleichbaren Aufwendungen in Gestalt der Investitionen – der täglich wachsenden täglich geringeren Aussicht auf Gewinn bietenden – In das Unternehmen Antikommunismus. Hier hätten wir sie - ausgestellt von der Bourgeoisie. DIE weiß, was es auf sich hat mit dem LETZTEN GEFECHT. ERKÄMPFT DAS MENSCHENRECHT!
IV.
Diese Spekulationen, denen einige hierzulande und bei den Nachbarn nachhängen, unter Ausnutzung sogenannter Spielräume. Diese diversen Sozialismen, die sie sich meist nicht ohne eine gewisse marxistische Vorbildung und einschlägiges Vokabular ausdenken. Diese Briefe, die sie schreiben. Diese Interviews, die sie geben. Diese so ganz und gar nicht originellen Parolen, die sie einander im Dickicht der Meinungen zurufen. Und die oft nicht einmal mehr das Niveau wenigstens einer antifaschistisch-demokratischen Ordnung erreichen. So unendlich fern sind sie der seither gewonnenen Wirklichkeit. Diese gewaltigen Sprüche, die sie im Namen der Emanzipation klopfen –
„Das Komische an ihnen ist“, sagt Dzierzynski, „daß sie überhaupt nicht erfassen, wie lächerlich sie vor der Geschichte dastehen.“ Gleichwohl die revolutionäre Langmut der Kommunisten auch dieser Prüfung aussetzend, wird die Geschichte sich nicht damit begnügen sich vor Vergnügen am Anachronismus auf die Schenkel zu schlagen. Sie wird auch NEIN sagen, wenn sich herausstellt, daß die Diktatur des Proletariats, die Macht des Volks, IN FRAGE GESTELLT wird.
V.
Die Kämpfe haben nie geendet. Noch sind die Siege nicht DER SIEG. Wir sind es, die das Buch der Menschheit weiterschreiben. Nichts ist vollbracht nur weil es besser ist.
SEI DIR BEWUSST DER MACHT!
DAS IST DEIN AUFTRAG KOMMUNIST
Claus Hammel: Überlegungen zu Feliks D.
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