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Rege besuchte Festveranstaltung zum 64. Jahrestag der DDR in Bochum

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am 08.10.2013 auf DDR-Kabinett-Bochum veröffentlicht

Unsere Gäste waren aus ganz Deuschland angereist - Vorträge, Soljanka und ein knallroter Löschzug.

Gespräch mit Andreas Maluga - von Peter Wolter in junge Welt 08.10.13

Das DDR-Museum Bochum hatte für Samstag Nachmittag zu einer Festveranstaltung zum 64. Jahrestag der DDR geladen. Wie ist es gelaufen?
Wir sind sehr begeistert, die zahlreichen Reaktionen der rund 150 Besucher haben uns gefreut. Alle waren sehr zufrieden, sowohl mit der inhaltlichen Ausgestaltung der Beiträge als auch mit unserem niveauvollen Kulturprogramm. Vor allem die Lieder der Berliner Akkordeonistin Isabel Neuenfeldt haben zu dieser hervorragenden Veranstaltung beigetragen.

Was waren die inhaltlichen Schwerpunkte?
Die Themen waren breit gestreut – wobei ja der Jahrestag der DDR-Gründung der Anlaß unseres Treffens war. Dazu gab es einen Beitrag von Kurt Andrä, er ist der wohl letzte noch lebende frühere Mitarbeiter des ersten DDR-Präsidenten Wilhelm Pieck. Zum Sportbereich sprach Thomas Köhler, früher Rennrodler und mehrfacher Olympiasieger; der ehemalige Vize-Generalstaatsanwalt der DDR, Hans Bauer, hielt einen Vortrag, in dem er deutlich machte, wie rechtswidrig die westdeutsche Justiz nach dem Anschluß der DDR mit deren Staatsführung umgesprungen ist. Teilweise geschah das unter Bruch des Einigungsvertrages. Unter anderem gab es dann noch einen sehr emotionalen Beitrag von zwei früheren Mitgliedern der westdeutschen FDJ, die in der Adenauer-Zeit aus politischen Gründen ins Gefängnis gesteckt wurden. Selbstverständlich wurde alles auch kulinarisch abgerundet, auf DDR-Art: Es gab Soljanka, Halberstädter Wüstchen, Hasselröder Bier und Rotkäppchen-Sekt.

Sie hatten enorme Vorbereitungen getroffen. So standen drei Autos aus DDR-Produktion vor der Tür: ein picobello restaurierter Trabi, ein Barkas-Transporter sowie ein kompletter Feuerwehrlöschzug auf Basis des Lastwagens IFA W-50. Wie sind Sie daran gekommen?
Im Laufe der Zeit hat unser Verein, der »DDR-Kabinett Bochum e.V.«, einen guten Kontakt zum Trabant-Club »Sputnik« in Recklinghausen bekommen. Als dessen Mitglieder erfuhren, daß wir diese Festveranstaltung vorbereiten, kam spontan das Angebot, uns zu unterstützen. Sie stellten uns dann diese Fahrzeuge zur Verfügung, damit wir den Nachmittag auch optisch komplettieren konnten.

Wie finanzieren Sie das eigentlich? Allein der Unterhalt des privaten DDR-Museums muß doch schon Unsummen verschlingen.
Das ist immer noch ein großes Problem für uns, als gemeinnütziger Verein sind wir auf Spenden und Förderbeiträge unserer Mitglieder angewiesen.

Ihre Veranstaltung fand in der Pestalozzi-Realschule statt. Hat die Stadt Bochum keine Zicken gemacht?
Wir sind ein »eingetragener Verein«. Und laut Stadtsatzung werden gemeinnützigen Organisationen wie uns öffentliche Räume zur Verfügung gestellt. Natürlich gegen eine Nutzungsgebühr, die wir selbstverständlich auch zahlen.

Hat Sie der Samstag ermutigt, weitere Veranstaltungen dieser Art anzubieten?
Es war viel Arbeit, das alles vorzubereiten, vieles ist uns auch an die Nerven gegangen. Uns ermutigt nicht nur, daß sich die Mühe gelohnt hat, sondern vor allem der Zuspruch unserer Gäste, die aus ganz Deutschland angereist waren, sogar aus dem Erzgebirge. Wir werden auf jeden Fall mit voller Kraft weiterarbeiten und noch mehr Veranstaltungen zur DDR-Geschichte anbieten.

Die Besucher waren meist ältere Semester. Wie wollen Sie versuchen, jüngeres Publikum anzusprechen, um über die DDR aufzuklären?
Das ist nach wie vor ein großes Problem. Bei der Vorbereitung, beim Auf- und Abbau unserer Veranstaltung haben uns spontan einige Jüngere unterstützt, die aus dem antifaschistischen und antiimperialistischen Spektrum kommen. Ich sehe keinesfalls schwarz, was eine stärkere Beteiligung der jüngeren Generation angeht. Normalerweise wären auch einige Freunde aus der Sozialistischen Deutschen Arbeiterjugend gekommen – sie hatten an diesem Wochenende aber eine eigene Veranstaltung. 
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