Der 8. Mai 2021: Tag der Befreiung von Faschismus
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- Kategorie: Nordrhein-Westfalen
- Veröffentlicht am Samstag, 08. Mai 2021 15:43
- Geschrieben von LO NRW
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Was ist eigentlich „Faschismus“ oder wie die bürgerlichen Medien immer sorgfältig schreiben, „Nationalsozialismus“?
Es gibt mehrere Parallelen zwischen den Entwicklungen in Italien, wo der Mussolini-Faschismus aufgestiegen ist und Deutschland in den 1920er und 1930er Jahren. In beiden Ländern entwickelten sich Industrie und Kapitalismus sehr stark, aber es war zu spät gekommen im Vergleich mit bereits aufgestiegenen imperialistischen Kräften wie USA, England und Frankreich. In Italien wie auch in Deutschland sehnten sich die Großkapitalisten nach eigenen Kolonien, die notwendig waren, um eine richtige Großmacht zu werden. Und die Arbeiterbewegung war in beiden Ländern so stark, dass das Proletariat von der Eroberung der Staatsmacht nicht weit weg war.
In beiden Fällen griffen die Großkapitalisten nach politischer Hilfe von Seiten der nationalistischen rechtskonservativen Parteien. In Italien nannte sich diese Bewegung „Faschismus“, in Deutschland scheiterte der Versuch der Machtübernahme durch die Nationalisten (Kapp-Putsch) zur etwa gleichen Zeit und es bildete sich die so genannte „Nationalsozialistische deutsche Arbeiterpartei“, die 10 Jahre später an der Macht steht. Diese Phänomene sind aber der Natur nach gleich, deswegen werden sie von mehreren Geschichtsforschern auch gleich genannt: Faschismus.
Dem Mussolini-Faschismus in Italien ist es gelungen, nicht nur die eigene Arbeiterbewegung blutig zu unterdrücken, sondern auch wirklich Kolonien in Afrika für die italienischen Großherren zu erobern. Der deutsche Faschismus sollte, um den Appetit solcher Herren wie Thyssen oder Flick zu befriedigen, einen Weltkrieg anstiften, an dem Italien und auch als östliche imperialistische Macht Japan aus eigenen Interessen mitbeteiligt waren.
Die deutschen Kolonien sollten nach Hitlers Vision im Osten liegen, in ukrainischen und russischen Gebieten und das entsprach vollkommen dem Wunsch der deutschen Imperialisten. Die Verfolgung der Juden trug einen politischen Charakter, Hitler hat sie mit seinem Hass gegen den Kommunismus verbunden und sprach über die „Jüdisch-Bolschewistischen Verschwörung“ gegen das deutsche Volk.
Aber im Osten, den gewünschten zukünftigen Kolonien, befand sich die Sowjetunion, der erste sozialistische Staat in der Welt. Der erste Staat, der sich in einer höheren gesellschaftlichen Formation befand. Wenn man die marxistischen Wissenschaften nicht studiert hat, schien es einem leicht, so ein vor kurzem noch ganz rückständiges Land für den deutschen Imperialismus zu erobern. Laut dem Plan „Ost“ sollte der Großteil der slawischen Bevölkerung einfach sterben (es existierte der Plan „Hunger“, der vorsah, dass ein gewisser Teil der eroberten Bevölkerung durch Hunger sterben sollte), ein Teil nach Sibirien umgesiedelt wird und der Rest versklavt und von den deutschen Herren ausgebeutet wird. Alle sowjetischen Juden, inklusive Greisen und Kindern, sollten sterben und dieser Plan wurde auf den von Faschisten eroberten Territorien umgehend durchgesetzt, als Teil des Holocaust. Gleichzeitig wurden Kommunisten und ihre Familien ermordet, sowie einfache Menschen aller Nationalitäten. Allein in Belarus wurden von den Faschisten mehr als 9.000 Dörfer niedergebrannt, die Hälfte davon mit den Bauern, die in den Häusern eingesperrt wurden. Ungefähr die gleiche Zahl an vernichteten Dörfer fällt auf die Ukraine und eine ähnlich hohe Zahl gab es von verbrannten russischen Siedlungen. Frauen wurden vergewaltigt, Menschen grauenhaft gefoltert. Die Wehrmacht war ebenso an Verbrechen beteiligt, auch wenn solche Aktionen meistens die Aufgabe der SS und Einsatzkommandos waren.
Aber die sozialistische Planwirtschaft ermöglichte es, vor dem Krieg in kurzer Zeit moderne Militärtechnik in großen Mengen zu produzieren und Arbeiter und Bauern zu Fliegern und Panzerfahrern auszubilden. Am Anfang des Krieges hat es die UdSSR geschafft, in kürzester Zeit die meiste Industrie aus dem Westen des Landes nach Osten zu evakuieren und wiederherzustellen; Munition und Technik wurden in immer größeren Mengen ununterbrochen produziert, dagegen konnte auch das ganze von Hitler aus dem versklavten Europa gezogene Militärpotential nicht standhalten.
Die Sowjetmenschen kämpften heldenhaft. Sie wussten, wofür sie kämpfen und sterben; sie hatten zum ersten Mal in der Geschichte ihr eigenes Land, welches ihnen echte echte Arbeiterdemokratie ermöglichte, Freiheit von Ausbeutung, Recht auf Arbeit und Erholung, Bildung und Medizin, eine bessere Zukunft für alle Menschen. Für dieses Land waren viele bereit zu sterben. So wurde ein junger Held namens Alexandr Matrosov weit bekannt: während des Kampfes hat er sich selbst auf eine feindliche Maschinengewehrstellung geworfen, damit seine Genossen weiter voranschreiten konnten. Später haben die Geschichtsforscher festgestellt, dass die gleiche Heldentat noch von 444 sowjetischen Soldaten im Laufe des Krieges wiederholt wurde.
Der Sieg des sowjetischen Volkes war nicht zufällig, sondern gesetzmäßig, als Sieg einer neuen aufsteigenden Formation über den rückständigem Faschismus.
Wir vergessen weder die Opfer des Holocaust, 6 Millionen Juden und 500.000 Sinti und Roma, noch 27 Millionen Sowjetbürger, darunter waren „nur“ 11 Millionen Soldaten und Offiziere. Man darf auch die chinesischen und koreanischen Opfer des japanischen Imperialismus nicht vergessen. Nach verschiedenen Einschätzungen sind in China 20 bis 37 (!) Millionen Menschen als Opfer der japanischen Aggression gefallen und der Sieg über das imperialistische Japan wird in China groß gefeiert.
Auch für das deutsche Volk war der Sieg über Faschismus eine große Befreiung. Schrecken des Krieges, grausame Bombardierungen, Hunger, die besten und mutigsten Söhne und Töchter des deutschen Volkes wurden in Konzentrationslagern, Gefängnissen, ermordet oder mussten emigrieren – das alles hat der Faschismus dem Volk gebracht, das angeblich ein Herrenvolk werden sollte. Faschismus bringt immer Elend und Schrecken, vor allem seinem „eigenen Volk“, das sehen wir auch an anderen, jüngsten Beispielen wie Chile oder der heutige Ukraine. Die rote Fahne über dem Reichstag war die Fahne des Friedens und der Befreiung für das deutsche Volk. Ein Teil von diesem Volk durfte von diesem Moment an auch einen eigenen Staat, den Staat der Arbeiter und Bauern aufbauen. Die Welt bekam 45 Jahre Frieden und wachsenden Wohlstands, auch wenn dieser Frieden durch den den Kalten Krieg der Imperialisten bedroht wurde.
Wir feiern heute den Tag der Befreiung, den Tag des großen Sieges. Und wer nicht feiert, der hat verloren.