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Deutschland im Frieden! Friedliches Deutschland?

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weltfriedenstaubeInternationaler Weltfriedenstag,
1. September 2017

EX ORIENTE PAX

Standpunkte der Kommunistischen Partei Deutschlands

 

 

Deutschland in Zeiten des Krieges

Entgegen den Behauptungen, "das Kriegerische ist ein Bestandteil der menschlichen Natur" oder "Kriege wird es ewig geben", geht die marxistische Auffassung davon aus, daß der Krieg erstens eine gesellschaftliche und zweitens eine historische Erscheinung ist. Kriege entstehen nicht aus dem "Nichts", sie haben ihre Wurzeln in der ökonomischen Struktur der kapitalistischen Gesellschaft. Krieg ist die Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln. "Jeder Krieg", sagt Lenin, "ist unlösbar mit der politischen Ordnung verbunden, der er entspringt. Dieselbe Politik, die eine bestimmte Großmacht lange Zeit hindurch vor dem Krieg verfolgte, setzt diese selbe Klasse unvermeidlich und unausbleiblich während des Krieges fort, wobei sie nur die Form des Handelns ändert."

Die ökonomischen Ursachen von Kriegen im Kapitalismus liegen in den Gesetzmäßigkeiten seiner Entwicklung begründet.

Nur weil im Inneren der BRD momentan keine direkten kriegerischen Handlungen zu erkennen sind, hört man von einigen gutgläubigen Mitbürgern, daß es uns doch eigentlich "gut" ginge und wir uns im Vergleich mit anderen Ländern gefälligst nicht zu beklagen hätten. Dabei vergessen diese Menschen, daß sich ihr sogenannter Wohlstand (Regierungsvertreter der BRD sprachen vor Jahren zynisch von "Deutscher Leitkultur") auf die Ausbeutung und Unterwerfung von Mensch und Natur in denjenigen Ländern stützt, die zu diesem Vergleich meistens herangezogen werden. Der 2010 zurückgetretene Bundespräsident Horst Köhler sprach diese Wahrheit in einem Hörfunk-Interview auf der Rückreise von Afghanistan öffentlich aus. Er erklärte,

"[...] daß ein Land unserer Größe, mit dieser Außenhandelsorientierung und damit auch Außenhandelsabhängigkeit, wissen muß, daß im Zweifel, im Notfall, auch militärischer Einsatz notwendig ist, um unsere Interessen zu wahren. Zum Beispiel freie Handelswege, zum Beispiel um ganze regionale Instabilitäten zu verhindern [...]".

Genosse Alfred Fritz, Mitglied des ZK der KPD, forderte daraufhin im Zentralorgan der KPD "Die Rote Fahne" den Rücktritt des Bundespräsidenten, der mit seinen Äußerungen Friedensverrat im Sinne des Strafgesetzbuches der BRD nach den §§ 80 und 80 a begeht, da der Einsatz der Bundeswehr im Sinne des Grundgesetzes nur zur Verteidigung ausgerichtet ist. Das war 2010. Per 1. Januar 2017 wurde der § 80 (Verbot zur Vorbereitung eines Angriffskrieges) nahezu unbemerkt von der Öffentlichkeit aus dem StGB der BRD entfernt. Die Vorbereitung eines Angriffskrieges ist demnach jetzt nach dem StGB in der BRD nicht mehr unter Strafe gestellt!

Der 1. September 1939 - Ein historisches Datum, aber hochaktuell!

Der Vorsitzende der KPD, Genosse Ernst Thälmann, sagte auf einer Rede anläßlich der Reichspräsidentenwahl 1928 die bekannten Worte "Wer Hindenburg wählt, wählt Hitler, wer Hitler wählt, wählt den Krieg". Die Richtigkeit seiner Aussage konnten die Völker der Welt elf Jahre später selbst ermessen: Am 1. September 1939 entfesselte das faschistische Deutschland, gestützt und gefördert von den Konzernherren und Finanzgewaltigen, den bis dahin schrecklichsten aller Kriege. In ihrer Sucht nach Macht, Profit, neuen Rohstoffquellen und Arbeitssklaven ließen sie die halbe Welt in Flammen aufgehen. Über 60 Staaten und knapp zwei Milliarden Menschen wurden vom Zweiten Weltkrieg erfaßt, der mit dem Angriff auf Polen an jenem 1.September begann. Etwa 60 Mio. Menschen kostete er das Leben. Das eigentliche Ziel jedoch war der "Osten", ein als "Kampf um Lebensraum" bezeichneter Vernichtungsschlag gegen die Sowjetunion, gegen den Sozialismus.

Die bereits zwei Tage später an Deutschland Kriegserklärungen abgebenden Regierungen Großbritanniens und Frankreichs verhielten sich zunächst ruhig. Schließlich wollten sie feststellen, wie weit die Faschisten im Osten kommen. Sie rechneten fest damit, auf diese Weise mit dem Land des Sozialismus fertig zu werden und zugleich durch den Widerstand der Sowjetunion Hitlerdeutschland zu schwächen und so als Konkurrenten auszuschalten. Der Zweite Weltkrieg entstand in direkter Folge von Auseinandersetzungen zwischen zwei kapitalistischen Koalitionen, die imperialistische und antikommunistische Ziele vertraten.

Die Aussage "Ex oriente Pax", zu deutsch "aus dem Osten kommt der Frieden", wurde für Millionen Menschen - nach dem Ende des Krieges und ihrer Befreiung vom Faschismus durch die Rote Armee unter dem Kommando J. W. Stalins - zur unumstößlichen historischen Wahrheit und zur Grundlage eines neuen Lebens. Historische Wahrheit ist auch, daß die Sowjetunion im Bündnis mit den Alliierten, mit 27 Mio. eigenen Kriegstoten die Hauptlast im Kampf gegen den Faschismus und zur Beendigung des Zweiten Weltkrieges trug.

Der Dritte Weltkrieg: Sind wir nicht schon mittendrin?

Es existiert eine Vielzahl von Veröffentlichungen, die sich mit dem Afghanistan- , Irak- und Syrien-Krieg sowie den Kriegen in Zentralafrika und den möglicherweise künftigen Kriegen gegen Rußland und Nordkorea, also mit dem Thema "Krieg und Kriegsgefahr" beschäftigen. Dabei fällt jedoch auf, daß dort zwar einzelne Aspekte analysiert werden, aber der Gesamtzusammenhang nur ungenügend herausgearbeitet bzw. nicht ausreichend genug abstrahiert wird. Zwar ist oft die Rede von "Weltherrschaftsanspruch" der USA und anderer Länder, von ihrem Streben nach "globaler Herrschaft" bzw. "Vorherrschaft". Man liest auch von einem "weltweiten Ausbau der neuen vorgeschobenen Basen in unmittelbarer Nähe zu den Grenzen Rußlands", von "Raketenschilden" und "Erhöhung der Kriegsbudgets in den Ländern des Kapitals", von "Rohstoffsicherung" und "Rüstungsexportweltmeister Deutschland", von "deutschen Söldnern" in Afrika und anderswo, von "hunderten Kriegstoten", "zivilen Opfern", "Kriegsverbrechen", "Folter", "Massenmord", "ethnischen Säuberungen" und "Kriegsschauplätzen in aller Welt". Einen Ausdruck sucht man jedoch vergeblich: Der Dritte Weltkrieg. Wir sind schon mittendrin!

Deutschland im Frieden ! - Friedliches Deutschland ?

Nach der Konterrevolution 1989 verschwand mit den sozialistischen Staaten eine Macht, die über Jahrzehnte den Frieden in der Welt sicherte. Die Kriegstreiber, Kapitalisten und Monopolherren, Bankiers und Spekulanten, Konzerngewaltigen und diverse reaktionäre Organisationen kommen seitdem, befreit vom Druck dieser sozialistischen Friedensmacht, wieder zur vollen Entfaltung. Sie holen sich jetzt ohne Rücksicht auf Verluste in großen Stücken das zurück, worauf sie jahrzehntelang verzichten mußten. Sie beseitigen dabei nicht nur den äußeren, sondern auch den inneren Frieden.

Beweise? Bitte: Während in Deutschland jährlich zig Milliarden Euro für Auslandseinsätze der Bundeswehr und neues Kriegsgerät verschleudert werden, die sogenannten Volksvertreter sich auf Kosten des schaffenden Volkes bereichern und sich die Kapitalisten am Eigentum der Arbeiterklasse vergreifen, werden die Mittel zur sozialen Sicherung gestrichen, Bildungseinrichtungen geschlossen, die Kinder- und Jugendarbeit eingestellt, ganze Bevölkerungskreise gegeneinander aufgehetzt und somit die menschlichen Normen des Zusammenlebens ad absurdum geführt.

Die aktuellen Geschehnisse in der BRD zeigen sehr deutlich die Dramatik dieses Entwicklungsgesetzes im Kapitalismus. Der Kapitalismus ist objektiv nicht in der Lage, die Möglichkeiten, die sich ihm theoretisch erschließen, friedlich zu nutzen und zum Wohle der Menschheit einzusetzen. Sein aggressives, beschränktes und menschenfeindliches Wesen lassen derartige Entwicklungen, selbst ansatzweise, nicht zu. Wir Kommunisten wissen: Frieden und soziale Sicherheit im Kapitalismus sind eine Utopie. Das kapitalistische Deutschland ist, wie der Kapitalismus insgesamt gesehen, friedensunfähig!

Nur im Sozialismus ist ein dauerhafter Frieden möglich.

Das bereits erwähnte "Ex oriente Pax" ist dabei keine nur rein historische Aussage. Einen dauerhaften Frieden in Europa und in der Welt kann es nur mit, aber niemals gegen Rußland geben! Allein die Idee eines Krieges mit Rußland ist, wenn man von den realen Kräfteverhältnissen in Europa ausgeht, geradezu irrsinnig. Den NATO-Strategen ist das jedoch egal, sie setzen ihren Konfrontationskurs fort, auch auf die Gefahr eines vierten Weltkrieges...

D.J.

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