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80 Jahre Krim- Konferenz

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Wichtige Geschehnisse, die letztendlich zur Krimkonferenz in Jalta führten.

Das Deutsche Reich möchte auch seinen „Platz an der Sonne“

Mit der Reichsgründung „von oben“ durch Bismarck 1871 drängten die immer stärker werdenden deutschen Kapitalisten den Kaiser zu expandieren. Doch die Welt war bereits aufgeteilt. Nur einige kleine unbedeutende Kolonien blieben ihnen. Mit der Gründung des Alldeutschen Verbandes, dem Zusammenschluss der größten deutschen Unternehmer taten sich die Kapitalisten zusammen und bündelten ihre Macht. Mit den Unruhen auf dem Balkan hatte sich der deutsche Kapitalismus endlich einen Grund geschaffen, die Neuaufteilung der Welt vorzunehmen. So brachen seine Vertreter den 1. Weltkrieg (1914 bis 1918 mit ca 11 Mio Toten) vom Zaun.

Das Ergebnis war nicht nach ihren Vorstellungen: Deutschland verlor alle Kolonien und wurde an die Kette gelegt, siehe Vertrag von Versailles.

Jetzt wurden erst einmal die inneren Unruhen beseitigt. Der Kaiser wurde abgesetzt, die Novemberrevolution 1918, die erste deutsche proletarische Revolution, mit Hilfe der rechten SPD - Führer niedergeschlagen. Während den so genannten Goldenen Zwanzigern restaurierte sich das deutsche Kapital. Mit der Machtübertragung auf Hitler 1933 hatten sie einen willfährigen Gehilfen installiert.

Denn nichts von ihren Plänen hatten die Kapitalisten aufgegeben und bereiteten das deutsche Volk systematisch auf einen neuen Krieg vor. Ihre Ziele hatte Hitler bereits 1925 in seinem Buch „Mein Kampf“ niedergeschrieben: Überheblichkeit der deutschen „Rasse“, Schüren von Hass, besonders auf Gegner des Faschismus, wie Kommunisten, Christen, fortschrittliche Gewerkschafter, Menschen jüdischen Glaubens, slawische Menschen usw., Griff nach Bodenschätzen anderer Länder, besonders der Sowjetunion und Schaffung von „neuem Lebensraum im Osten“ – genau das, wonach den deutschen Kapitalisten der Sinn stand und noch immer steht!

 

Nach langjähriger Vorbereitung: Austritt aus dem Völkerbund (1933), Annullierung des Versailler Vertrags, Remilitarisierung, „Angliederung“ von Österreich und dem Saarland, Münchner Abkommen (1938), dem die USA, Frankreich und Großbritannien zustimmten, sowie eine umfassende, allseitige Propaganda und Indoktrination der Bevölkerung u. a. gegen die Sowjetunion. Im Jahr 1939 war das deutsche Kapital endlich wieder bereit. Mit der Inszenierung des Überfalls „polnischer Partisanen“ auf den Sender Gleiwitz lösten die Faschisten den 2. Weltkrieg aus…

 

Der 2. Weltkrieg

Seit 1936 hatten die Faschisten das Deutsche Reich immer wieder vergrößert: Das Rheinland besetzt, Österreich „heim ins Reich geholt“, sich das tschechische Sudetenland sowie Böhmen und Mähren einverleibt, siehe Münchner Abkommen 1938.

Nachdem die deutsche Armee 1939 Polen überfallen hatte, erklärten Frankreich und England Deutschland den Krieg.

Zu Beginn waren die Deutschen begeistert – Indoktrination und Propaganda hatten das Ihre dazu geleistet.

Nach Polen wurden in „Blitzkriegen“ Dänemark, Norwegen, Holland, Belgien, Luxemburg und Frankreich überfallen und besetzt, später Griechenland und Jugoslawien.

Nur die Eroberung Großbritanniens gelang nicht, obwohl viele englische Städte stark zerstört wurden. Nach monatelangem Luftkrieg ließ Hitler im Frühjahr 1941 von England ab.

Hitlers Ziele galten hauptsächlich der Niederschlagung des Kommunismus und dem Diebstahl der Bodenschätze im Osten.

Obwohl Hitler noch im August 1939 einen Nichtangriffsvertrag mit Stalin abgeschlossen hatte, überfiel er am 22. Juni 1941 die Sowjetunion. Von langer Hand vorbereitet, sah er sich in der Nachfolge Napoleons. Nach anfänglichen Fortschritten, kam der Vormarsch ab Herbst 1941 ins Stocken.

Die ungeheure Brutalität, mit der die SS - Divisionen und die Wehrmacht vorgingen, rief eine heftige Gegenwehr der Roten Armee und der Bevölkerung hervor. Aus dem Untergrund agierten Partisanenverbände und fügten dem Aggressor empfindliche Schläge zu. (siehe Filmepos „Befreiung“ von Juri Oserow).

Mit dem so genannten „Afrikafeldzug“ der Wehrmacht und dem Überfall Japans auf seine Nachbarländer war der Krieg zu einem Weltkrieg geworden.

Mit der Schlacht bei Stalingrad 1943, die unter hohen Verlusten auf beiden Seiten geführt wurde, nahm der Krieg endlich seine entscheidende Wende. Die 6. Armee kapitulierte und 90 000 Wehrmachtssoldaten begaben sich in sowjetische Gefangenschaft.

Auf der Konferenz von Teheran 1943, Tarnname Eureka Konferenz, trafen sich Stalin, Roosevelt und Churchill in der Botschaft der Sowjetunion in Teheran, um über den weiteren Kriegsverlauf und die Nachkriegsordnung zu beraten.

Hauptthema war das militärische Vorgehen auf dem europäischen Kriegsschauplatz im Jahr 1944, d.h. die Eröffnung der zweiten Front durch das Eingreifen der US-Streitkräfte in der Normandie und Italien – vereinbart: Mai 1944 – Beginn Juli 1944!

Weiterhin wurde über die politische Nachkriegsordnung in Europa beraten und Vorabsprachen getroffen. Roosevelt hatte die Aufteilung des Deutschen Reichs in 5 autonome Staaten vorgeschlagen, wozu Churchill und Stalin nicht vorbehaltlos zustimmten. Weiteres Vorgehen: Bildung einer Europäischen Beratenden Kommission, die detaillierte Pläne ausarbeiten sollte.

Die militärischen Fragen erzielten gute Ergebnisse, während einige politische Fragen noch zu klären blieben: Aufteilung Deutschlands in Besatzungszonen, die griechische, die jugoslawische und die tschechische Frage.

Ein gemeinsames Vorgehen gegenüber Japan war noch nicht gefunden, die Organisationsform der künftigen Vereinten Nationen noch nicht festgelegt.

In ersten Absprachen sagte Stalin zu, dass die Rote Armee nach dem Sieg über Hitlerdeutschland für den Einsatz im Pazifikkrieg bereit stehe.

Damit durchkreuzte Stalin die anglo-amerikanische Strategie: China sollte die von Japan eroberten Territorien zurückerhalten, und Korea sollte unabhängig werden.

Der Sowjetunion wurden Südsachalin und die Kurilen zugesprochen.

Zur Präzisierung der Vorschläge wurde eine zweite Gipfelkonferenz verabredet, die schließlich auf der Krim stattfand.

 

Erörterung der Nachkriegsordnung

Über die Nachkriegsordnung trafen die Alliierten eine Reihe informeller Vorabsprachen. Die Konferenzteilnehmer waren besorgt, dass Deutschland, wie nach dem 1. Weltkrieg, in absehbarer Zeit erneut einen Angriffskrieg beginnen könnte. Deutschland sollte demilitarisiert, wirtschaftlich eingeschränkt und territorial verkleinert werden, so dass der Frieden für mindestens 15 – 20 Jahre gesichert wäre.

 

Gründung der UNO

Auf der Außenministerkonferenz im Oktober 1943 in Moskau waren die drei Alliierten übereingekommen, „zum frühestmöglichen Zeitpunkt eine allgemeine Organisation zur Erhaltung des internationalen Friedens und der internationalen Sicherheit, die auf der Grundlage der souveränen Gleichheit aller friedlichen Staaten beruht und zu der Mitgliedschaft für alle Staaten, groß oder klein, offen sein soll“.

Konferenz von Jalta (Krim – Konferenz) fand vom 4. bis 11. Februar 1945 statt.

Es war das zweite von insgesamt drei alliierten Gipfeltreffen der „Großen Drei“ im bzw. nach dem 2. Weltkrieg.

Themen der Konferenz waren vor allem die Aufteilung Deutschlands, die Machtverteilung in Europa nach dem Ende des Krieges und der Krieg gegen dasJapanische Kaiserreich. Die Konferenz erbrachte im Wesentlichen zwei diplomatische Vereinbarungen, die zumindest auf dem Papier durchaus als zufriedenstellend erschienen. In Polen sollten Wahlen abgehalten und danach eine Koalitionsregierung gebildet werden, an der auch die in den Westen geflohenen Exilanten beteiligt sein sollten. In der Deklaration über das befreite Europa wurden die „Richtlinien für das Wiederaufleben eines freien und demokratischen Osteuropas“ festgelegt.

Hintergrund: Nach der Teheran – Konferenz hatte sich die militärische und politische Lage verändert. Während in Europa mit dem Vormarsch der US-amerikanischen, britischen und französischen Truppen im Westen und der Roten Armee im Osten der Krieg so gut wie gewonnen war, glaubten die Verantwortlichen, dass die militärischen Auseinandersetzungen mit dem Kaiserreich Japan noch lange andauern würden. Daher zeigten sich Churchill und Roosevelt gegenüber den Forderungen Stalins kompromissbereit.

2020, anlässlich des 75. Jahrestags, gab Russland einige bis dahin unveröffentlichte Dokumente frei.

Darin u. a. ein Kommunique, das am folgenden Tag der Presse in Washington, London und Moskau übergeben werden sollte.

Protokoll über die Verhandlungen auf der Krimkonferenz

I. Weltorganisation

II. Erklärung über das befreite Europa

III Aufteilung Deutschlands

IV. Besatzungszone für Frankreich und Kontrollrat für Deutschland

V. Reparationen

VI. Hauptkriegsverbrecher

VII. Polen

VIII. Jugoslawien

IX. Italienisch- jugoslawische Grenze – italienisch – österreichische Grenze

X. Jugoslawisch – bulgarische Beziehungen

XI. Südosteuropa

XII. Iran

XIII. Sitzungen der Außenminister

XIV. Die Konvention von Montreux und die Meerengen

Die folgende Feststellung über das Ergebnis der Krimkonferenz wird von dem Ministerpräsidenten Großbritanniens, dem Präsidenten der Vereinigten Staaten und dem Vorsitzenden des Rates der Volkskommissare der Union der Sozialistischen Sowjet-Republiken getroffen:

 

1. Niederwerfung Deutschlands

Wir haben die militärischen Pläne der drei Alliierten Mächte für die endgültige Niederwerfung des gemeinsamen Feindes erwogen und festgesetzt. Die militärischen Stäbe der drei Alliierten Mächte haben während der ganzen Dauer der Konferenz täglich Zusammenkünfte abgehalten. Diese Zusammenkünfte waren von jedem Gesichtspunkt aus äußerst befriedigend und ergaben eine engere Koordinierung der militärischen Maßnahmen der drei Alliierten als je zuvor.

Ein voller Austausch von Informationen hat stattgefunden. Zeitliche Folge, Umfang und Koordinierung von neuen und noch kraftvolleren, gegen das Herz Deutschlands von Osten, Westen, Norden und Süden her von unseren Heeres- und Luftstreitkräften zu führenden Schlägen sind in vollem Einvernehmen beschlossen und in allen Einzelheiten geplant worden.

Unsere zusammengefaßten militärischen Pläne werden erst anläßlich ihrer Ausführung laufend bekanntgegeben werden; wir glauben jedoch, daß die auf dieser Konferenz erreichte außerordentlich enge Zusammenarbeit zwischen den drei Stäben zu einer Verkürzung des Krieges führen wird. Zusammenkünfte der drei Stäbe werden auch in Zukunft stattfinden, wenn es die Notwendigkeit ergeben sollte.

Das nationalsozialistische Deutschland ist dem Untergang geweiht. Dem deutschen Volk wird seine Niederlage nur noch teurer zu stehen kommen, wenn es versucht, einen hoffnungslosen Widerstand fortzusetzen.

 

2. Besetzung und Kontrolle

Wir sind über die gemeinsame Politik und Planlegung zur Durchführung der Bestimmungen der bedingungslosen Kapitulation übereingekommen, die wir gemeinsam dem nationalsozialistischen Deutschland auferlegen werden, nachdem der bewaffnete deutsche Widerstand endgültig gebrochen ist. Diese Bestimmungen werden erst bekanntgegeben werden, wenn die endgültige Niederwerfung Deutschlands vollzogen ist.

Gemäß dem in gegenseitigem Einvernehmen festgelegten Plan werden die Streitkräfte der drei Mächte je eine besondere Zone Deutschlands besetzen. Der Plan sieht eine koordinierte Verwaltung und Kontrolle durch eine Zentralkontrollkommission mit Sitz in Berlin vor, die aus den Oberbefehlshabern der drei Mächte besteht. (Hervorhebung C.M.)

Es ist beschlossen worden, daß Frankreich von den drei Mächten aufgefordert werden soll, eine Besatzungszone zu übernehmen und als viertes Mitglied an der Kontrollkommission teilzunehmen, falls es dies wünschen sollte. Die Grenzen der französischen Zone werden von den vier beteiligten Regierungen durch ihre Vertreter bei der Europäischen Beratenden Kommission in gegenseitigem Einvernehmen festgelegt.

Es ist unser unbeugsamer Wille, den deutschen Militarismus und Nationalsozialismus zu zerstören und dafür Sorge zu tragen, daß Deutschland nie wieder imstande ist, den Weltfrieden zu stören. Wir sind entschlossen, alle deutschen Streitkräfte zu entwaffnen und aufzulösen; den deutschen Generalstab, der wiederholt die Wiederaufrichtung des deutschen Militarismus zu Wege gebracht hat, für alle Zeiten zu zerschlagen; sämtliche deutschen militärischen Einrichtungen zu entfernen oder zu zerstören; die gesamte deutsche Industrie, die für militärische Produktion benutzt werden könnte, zu beseitigen oder unter Kontrolle zu stellen; alle Kriegsverbrecher vor Gericht zu bringen und einer schnellen Bestrafung zuzuführen sowie eine in gleichem Umfang erfolgende Wiedergutmachung der von den Deutschen verursachten Zerstörungen zu bewirken; die Nationalsozialistische Partei, die nationalsozialistischen Gesetze, Organisationen und Einrichtungen zu beseitigen, alle nationalsozialistischen und militärischen Einflüsse aus den öffentlichen Dienststellen sowie dem kulturellen und wirtschaftlichen Leben des deutschen Volkes auszuschalten und in Übereinstimmung miteinander solche Maßnahmen in Deutschland zu ergreifen, die für den zukünftigen Frieden und die Sicherheit der Welt notwendig sind.

Es ist nicht unsere Absicht, das deutsche Volk zu vernichten, aber nur dann, wenn der Nationalsozialismus und Militarismus ausgerottet sind, wird für die Deutschen Hoffnung auf ein würdiges Leben und einen Platz in der Völkergemeinschaft bestehen.

 

3. Wiedergutmachung durch Deutschland

Wir haben die Frage des Schadens, den Deutschland in diesem Krieg den Vereinten Nationen zugefügt hat, erörtert und für Recht befunden, daß Deutschland in größtmöglichem Umfange verpflichtet wird, in gleicher Form Ersatz für den verursachten Schaden zu leisten, Eine Schadenersersatz-Kommission wird eingesetzt werden. Diese Kommission wird angewiesen, die Frage des Umfangs und der Art und Weise der Wiedergutmachung des von Deutschland den alliierten Ländern zugefügten Schadens zu behandeln. Die Kommission wird in Moskau arbeiten.

 

5. Erklärung über das befreite Europa

Wir haben eine Erklärung über das befreite Europa aufgesetzt und uns dazu bekannt. Diese Erklärung sieht eine Gleichschaltung der Politik der drei Mächte und ihr gemeinsames Vorgehen bei der Lösung der politischen und wirtschaftlichen Probleme des befreiten Europa auf demokratischer Grundlage vor. Sie lautet wie folgt:

Der Premierminister der UdSSR, der Premierminister des Vereinigten Königreiches und der Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika haben im gemeinsamen Interesse der Völker ihrer Länder und des befreiten Europa Beratungen miteinander abgehalten. Sie erklären gemeinsam ihr gegenseitiges Einverständnis, die entsprechende Politik ihrer drei Regierungen während des zeitweiligen Vorherrschens ungeordneter Zustände im befreiten Europa gleichzuschalten, um den Völkern des von der Herrschaft des nationalsozialistischen Deutschland befreiten Europa und den Völkern der früheren Vasallenstaaten der Achse bei der auf demokratischem Wege herbeizuführenden Lösung ihrer drängenden politischen und wirtschaftlichen Probleme beizustehen.

Die Herstellung der Ordnung in Europa und der Wiederaufbau eines nationalen Wirtschaftslebens müssen in einer Weise zu Wege gebracht werden, die es den befreiten Völkern gestattet, die letzten Spuren des Nationalsozialismus und Faschismus zu beseitigen und demokratische Einrichtungen nach eigener Wahl zu schaffen...

Der Grundsatz der Atlantik-Charta - das Recht aller Völker, sich die Regierungsform, unter der sie leben werden, selbst zu wählen - ist die Rückgabe der souveränen Rechte und der Selbstverwaltung an diejenigen Völker, die dieser durch die Angriffsvölker mit Gewalt beraubt worden sind. Die drei Regierungen werden die anderen Vereinten Nationen und Provisorischen Gewalten oder andere Regierungen in Europa zu Rate ziehen, wenn Angelegenheiten, die für diese von unmittelbarem Interesse sind, behandelt werden.

Falls die Verhältnisse in einem der befreiten Staaten Europas oder einem früheren europäischen Vasallenstaat der Achse nach Ansicht der drei Regierungen ein solches Vorgehen erfordern, werden diese sofort über die notwendigen Maßnahmen zur Erfüllung der in dieser Erklärung dargelegten gemeinsamen Verpflichtungen miteinander beraten.

Mit dieser Erklärung bestätigen wir von neuem unseren Glauben an die Grundsätze der Atlantik-Charta, unser in der Erklärung der Vereinten Nationen gegebenes Gelöbnis und unseren Entschluß, in Zusammenarbeit mit anderen friedliebenden Nationen eine auf Recht und Gesetz gegründete Weltordnung zu schaffen, die dem Frieden, der Sicherheit, der Freiheit und dem allgemeinen Wohl der gesamten Menschheit geweiht ist...

9. Einigkeit im Frieden wie im Kriege

Unsere Zusammenkunft hier in der Krim hat unseren gemeinsamen Entschluß von neuem bestätigt, die Einheitlichkeit der Zielsetzung und des Vorgehens, welche den Vereinten Nationen den Sieg in diesem Krieg ermöglicht und gesichert hat, im kommenden Frieden aufrechtzuerhalten und zu stärken. Wir glauben, daß dies eine heilige Pflicht ist, deren Erfüllung unsere Regierungen ihren eigenen Völkern sowie den Völkern der Welt schulden.

Nur durch fortlaufende und wachsende Zusammenarbeit und Verständigung unter unseren drei Ländern und unter allen friedliebenden Nationen können die höchsten Bestrebungen der Menschheit verwirklicht werden, nämlich ein sicherer und dauerhafter Frieden, der, in den Worten der Atlantik-Charta, "Gewähr dafür bietet, daß alle Menschen in allen Ländern ihr Leben frei von Furcht und Not verbringen können".

Wir sind der Ansicht, daß der Sieg in diesem Kriege und die Gründung der vorgeschlagenen internationalen Organisation die größte Gelegenheit in der Geschichte bieten wird, in den kommenden Jahren die für einen solchen Frieden wesentlichen Voraussetzungen zu schaffen.

(Dieser Bericht ist von Winston S. Churchill, Franklin D. Roosevelt und J. V. Stalin unterzeichnet.)

Die Krimkonferenz 1945 – weitere Beschlüsse

In den Beschlüssen fanden u.a. die sowjetischen Interessen in Asien (Mongolei und Kurilen mit Sachalin) gegenüber Japan und China ihren Niederschlag.

Stalin forderte für die Sowjetunion zusätzliche Sicherheiten, auf die Churchill und Roosevelt nur teilweise eingingen.

Churchill hatte geschrieben:

  • Rumänien: Sowjetunion 90 % - die anderen 10 %

  • Griechenland: Großbritannien 90 % - Sowjetunion 10 %

  • Ungarn: 50 % - 50 %

  • Bulgarien: Sowjetunion 75 % - die anderen 25 %

Stalin bestätigte laut Churchill den Vorschlag, indem er einen Haken auf das Blatt setzte. Die USA weigerten sich, das Dokument zur Kenntnis zu nehmen.

In einer Geheimabsprache verpflichtete sich die Sowjetunion, zwei bis drei Monate nach der deutschen Kapitulation, den Krieg gegen Japan zu eröffnen und ein Bündnis mit China einzugehen. Im Gegenzug erhielt sie territoriale Zugeständnisse in den Kurilen und Südsachalin sowie politische Vorrechte in der Mandschurei, Besatzungsrechte in Korea und die Autonomie der Äußeren Mongolei.

Wie bereits die früheren Konferenzen von Teheran ließ auch die Konferenz von Jalta viel Auslegungsspielraum offen.

Nur über eine bedingungslose Kapitulation und die Entnazifizierung sowie die Entmilitarisierung Deutschlands war man sich von vornherein einig.

Definitive Absprachen und Einzelheiten über die Abtretung der deutschen Ostgebiete oder die künftige polnische Westgrenze wurden nicht getroffen. Verabredet war allenfalls, dass Polen im Norden und Westen deutsche Gebiete erhalten solle, nach den Vorstellungen der USA und Großbritannien jedoch keine westlich der Oder. Absprachen über die Umsiedlung Deutscher aus diesen Gebieten sollten erst später auf der Potsdamer Konferenz folgen.

Als Ostgrenze Polens wurde die Curzon – Linie festgelegt.

Über die letzten strittigen Punkte des Entwurfs zur Charta der Vereinten Nationen einigten sich die Großen Drei in Jalta: Abstimmungsmodus im mächtigen Gremium, dem Sicherheitsrat, den ständigen Sicherheitsratsmitgliedern – UdSSR, USA, Großbritannien, Frankreich, China – räumte man auf Betreiben der Sowjetunion ein Vetorecht ein. Ohne dieses Zugeständnis wäre keine Einigung möglich gewesen.

Weitere Absprachen: Repatriierung sowjetischer Displaced Persons, die in Obhut der Westalliierten waren, wie sowjetische Zwangsarbeiter in Deutschland, ehemalige Soldaten der Roten Armee usw. Nach damaligem Verständnis hatten Nationalstaaten das Recht, die Rückkehr ihrer Bürger zu verlangen.

Drei Arten von Reparationen wurden festgelegt:

  • Entnahme von Maschinen, Instrumenten und Patenten

  • Lieferungen aus laufender Produktion

  • Nutzung der Arbeitskraft deutscher Spezialisten“

 

Christine Melcher

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